Die Meinungen zum Film Der Film "Traumland der Sehnsucht" spaltete die "deutsche Seele". Selten gab es ein Kunstwerk, das derart widersprüchliche Gefühle und Reaktionen hervorrief. Von heller Begeisterung bis zur tiefsten Ablehnung waren alle Nuancen vertreten. Dazu sollen hier einige wenige zeitgenössische deutsche Quellen zitiert werden. In der Begründung der Entscheidung der Internationalen Festspiel-Jury der XI. Berlinale zur Verleihung des "Silbernen Bären" an den Film "Traumland der Sehnsucht" heißt es: "...Dieser farbige Dokumentarfilm über Land und Leute im heutigen Griechenland erschien der Jury deshalb preiswürdig, weil er in Bild und Ton die klassische Größe, die Folklore und das Leben von heute einfängt. ..." (Quelle: Landesarchiv Berlin) Die "Filmbegutachtungskommission für Jugend und Schule", gebildet vom Berliner Senator für Jugend und Sport und dem Senator für Volksbildung, kam in einem vertraulichen(!) Dokument von 22. August 1961 u.a. zu folgender Einschätzung: "... Dernichtssagende Kommentar und die ungeeignete Schlagermusik beeinträchtigen die Wirkung ... und konnte deshalb den Film .. nicht empfehlen. ..." (Quelle: Landesarchiv Berlin)"Zweimal Griechenland: aus alt mach neu und umgekehrt: "Traumland der Sehnsucht" heißt Wolfgang Mueller-Sehns Abendfüller. "Dahin, dahin ..." möchte sicher Jeder gern, der diesen Film, einen ausführlichen Reiseersatz, gesehen, trotzdem ziehn, um sich an Ort und Stelle von den breitwandig-farbigen Schönheiten in natura zu ergötzen. Auch Mueller-Sehn gelangt nach zwei jährigem Griechenland-Aufenthalt eigentlich nicht über die Baedeker-Manier mit angekreuzten Besonderheiten hinweg. Hinzu kommt ein unnötig geschwollener Text im Aufsageton und eine musikalische Geräuschkulisse, deren Volumen für mehrere Filme ausreichen könnte .Trotzdem: Griechenland ist schön, und wo man es packt, da ist es außerdem interessant. Mueller-Sehns Film wird sicher im Normaleinsatz, manchen Sonntagvormittag solchen Leuten verschönen, denen das Portemonnaie einen Strich durch die Sehnsucht macht, ihr Traumland zu besuchen. Achtungsbeifall. ..." (Quelle: Telegraf, Berlin, 29. Juni 1961) "Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft" (FSK) kam ihrerseits zu einer Einschätzung zu drei Stellen des Films, die der Prüderie der damaligen Zeit entsprach. So musste das Bild einer büßenden Frau und eine Szene, in der ein ältere Frau in einem Luxusbad "... allzu demonstrativ das verrutschte Oberteil ihres ohnehin zu klein geratenen Badeanzugs in Ordnung ... brachte,geschnitten werden. Der Produzent lehnte den Antrag der FSK ab, aus der Zeit um 1890 stammende Minotaurus-Motive, die als sexistisch betrachtet wurden, zu entfernen. Der Film wurde dann mit FSK 6 freigegeben ...". (Quelle: Deutsche Kinemathek Berlin, Schriftgutarchiv) Fazit: Man kann den Film einschätzen, wie man will. Jedoch kommt man nicht an der Tatsache vorbei, dass durch ihn Nana Mouskouris Weltkarriere wesentlich beflügelt wurde. Griechische Plattencover zum Soundtrack (links und oben)