Der Soundtrack Manos Hadjidakis schrieb die Musik für den abendfüllenden Dokumentarfilm über Griechenland "Traumland der Sehnsucht" (im Griechischen: Ελλάς, Χώρα των Ονείρων). Es gelang ihm nach Ansicht eines griechischen Kritikers das Schönste, was er je komponiert hatte. Für den Film entstanden fünf Lieder, die von Nana Mouskouri gesungen wurden: Das "Erntelied" (vocal und instrumental), das "Missolonghi- Lied", der "Wäscherinnenchor mit Erntelied", das "Lied von Athen" und das "Lied der Ägäis".Den Text des "Liedes von Athen" schuf der große griechische Dichter Nikos Gatsos, dessen Texte die Grundlage vieler international bekannter und erfolgreicher Songs bildeten. Er war ein ganz wichtiger Freund und Mentor in Nana Mouskouris Leben. Links der Originaltext und seine deutsche Übersetzung. Unten im Video die Original- version dieses wunderbaren Titels. Anhand der deutschen Übersetzung ist ersichtlich, dass die in Deutschland lau- fende Version "Addio" absolut nichts mit dem Original zu tun hatte.Während die griechische Ver- sion eine Huldigung Gatsos´ an seine schöne Stadt war, trug der deutsche Text dem Fernweh der Deutschen und der Sehnsucht nach Urlaub, Sonne und Meer Rechnung.Bedauerlich und auch etwas unverständlich erscheint die Tatsache, dass nicht alle Lieder und Melodien des Soundtracks in Deutschland auf dem deutschen Markt erschienen. Die beiden wunderschönen Titel "Missolonghi- Lied" und "Lied der Ägäis" blieben weitgehend unbeachtet und sind mittlerweile nur noch den wirklichen Fans zugänglich. Von allen Titeln des Soundtracks gefiel den deutschen Hörern das "Erntelied" (San Sfirixis Tris Fores) am besten, dessen Melodie dem Fernweh der Menschen entsprach. Das erkannten auch die Plattenfirmen in Deutschland. Sie wollten möglichst schnell einen deutschen Text für dieses Lied. Zu dieser Zeit war es üblich, internationale Titel mit deutschem Text zu versehen und von einem deutschen Sänger oder einer Sängerin neu aufnehmen zu lassen. Das war gelungen u.a. mit Lale Andersen und dem Titel "Ein Schiff wird kommen". Die andere Variante bestand darin, dass die ausländischen Künstler ihren Text selbst in Deutsch sangen, so zum Beispiel Conny Francis und Vivi Bach. Schon beim ersten Bekanntwerden der Musik verkündete der "Tagesspiegel": "... und am 4. Juli wird sie ihre griechischenChansons in einem Berliner Studio auch in deutscher Sprache aufnehmen ..." (Tagesspiegel, Berlin, 28.Juni 1961, Nr.4802, S.5)